Seit Mai 2013 in der Lützowstrasse 73, 10785 Berlin!Öffnungszeiten:tägl. außer Di14 bis 18 UhrSa bis 19 Uhr
Propststraße 11NikolaiviertelMontag - Samstag 11.00 bis 18.00 Uhr, Sonntag von 13.00 bis 18.00 Uhr
Hultschiner Damm 333, 12623 Berlin Öffnungszeiten des Museums: Mittwoch und Sonntag 10-18 Uhr Führungen auch nach Vereinbarung
Vorbemerkung: Die Ausstellung ‘Love at First Fight!’ lief vor Ort im Schwulen Museum Berlin sowohl vom 19. Juli 2019 bis zum 30. November 2020 als auch vom 10. September 2021 bis zum 31. Januar 2022. Als digitale Ausstellung unter der Überschrift ‘Queer as German Folk’ sind die Bilder und Exponate aber weiterhin online zeitlich unbegrenzt verfügbar! Der Link wurde dementsprechend angepasst:„Das Goethe-Institut USA eröffnet eine digitale Version seiner Ausstellung Queer as German Folk - die den aktuellen Stand des Diskurses zur queeren Bewegungsgeschichte in Deutschland für eine weltweite Öffentlichkeit zugänglich machen wird. Die Ausstellung ist ab dem 9. August 2020 online über queerexhibition.org abrufbar.” (goethe.de)Hier noch mal der Text zur Ausstellung im Schwulen Museum:Love at First Fight! Queere Bewegungen in Deutschland seit StonewallIm Juni 1969 stürmte die Polizei die Bar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street Day, ein Treffpunkt der queeren Szene, die schon seit vielen Jahren Razzien, Überfälle und Schikanen über sich ergehen lassen musste. Doch diesmal kam alles anders, weil die queere Community aufbegehrte und sich wehrte, um in einem tagelangen Aufstand ein Zeichen des Widerstands zu setzen, das schließlich zum Fanal und Startschuss für die jüngere Bewegung homo- und transsexueller Menschen wurde. Zum 50jährigen Jubiläum dieser Ereignisse will die Ausstellung ‘Love at First Fight!’ im Schwulen Museum Berlin - in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und der Bundeszentrale für Politische Bildung - jetzt einen Blick darauf werfen, wie die Geschehnisse in New York die schwullesbische Bewegung zunächst in West-Deutschland und in der DDR und später im wiedervereinigten Deutschland beeinflusst haben, um die Verbindung und Kontinuität zur Gegenwart herzustellen:„Gezeigt wird manifestierter Widerstand: Plakate aus anderen Zeiten, Flyer, gedruckte Protestaufrufe, Underground-Fanzines, Streitschriften – denn die Ausstellung schaut auch überall dorthin, wo es geruckelt hat in der Bewegung: zu den frühen Lederschwulen-Treffpunkten in Kreuzberg etwa, oder zur feministischen Szene der DDR, zum legendären Tuntentstreit der linken Schwulen, zum so genannten Hexenprozess von Itzehoe, zur Gründung des Netzwerks Schwarzer Frauen in Deutschland, oder auch zu den heutigen Protestaktionen der trans* Bewegung.” (Ausstellungstext)Der besondere formale Clou dieser Ausstellung besteht darin, daß sie komplett digital, als Datenstick plus Handbuch, existiert und „on demand” überall auf der Welt angefordert bzw. mit einfachsten Mitteln aufgebaut werden kann! Die Ausstellungsobjekte lassen sich so auf unterschiedlichste Trägermedien (Leinwände, Plakate, Flyer usw.) drucken und können dann auf mobilen Ständern aufgestellt werden: „Unsere Ausstellung soll ihren eigenen Raum erzeugen und eine Stimmung herstellen, die den Grundton unserer Narrative spiegelt.“ sagt Birgit Bosold, eine der Kuratorinnen, was auch eine „Lust am Wilden und Chaotischen” impliziere. „Wir zeigen ja auch nicht die eine chronologische Geschichte, die den Anspruch auf alleinige, objektiv historische Richtigkeit vertritt“, ergänzt Co-Kuratorin Carina Klugbauer. „Wir legen den Fokus auf verschiedene Konflikte und Interventionen in der Bewegungsgeschichte, auch innerhalb der Bewegung selbst. Auf die Debatten, die geführt wurden oder weiter geführt werden müssen, auch mal in rauerem Ton. Und der kann sich gern auch in der Ausstellung wiederfinden.“Die rund 100 Exponate umfassende und eben digital verfügbare „Wanderausstellung” wird mindestens ein halbes Jahr im Schwulen Museum zu sehen sein, um im Rahmen des Multimedia-Projekts „Queer as German Folk” des Goethe-Instituts auch in verschiedenen Goethe-Instituten in Nord- und Mittelamerika gezeigt zu werden, so in Washington, D.C., Toronto, New York, Montreal, Chicago, San Francisco, Mexiko Stadt und Guadalajara: „Unser Ziel war es, einen Erlebnisraum zu schaffen“, sagt Georg Blochmann, der das New Yorker Goethe-Institut leitet und „Queer as German Folk“ mit initiiert hat. „Wir wollen Geschichte und Gegenwart der Bewegung erleb- und erfahrbar machen, und das auf ganz neuen Wegen.“ (Ausstellungstext)
Vorbemerkung: Die große und von der Kritik gefeierte Ausstellung ‘Dekadenz und dunkle Träume’ über den Belgischen Symbolismus in der Alten Nationalgalerie sollte ursprünglich vom 18. September 2020 bis zum 17. Januar 2021 laufen. Aufgrund der coronabedingten Museumsschließungen war sie leider nur einige Wochen für das Publikum zugänglich. Eine Verlängerung bzw. Wiedereröffnung nach Aufhebung des Lockdowns war zwar nicht möglich, da alle Bilder längst den Leihgebern zurückgegeben worden waren, es gibt aber weiterhin verschiedene Lectures auf YouTube bzw. vor allem auch ein längeres Video einer virtuellen Führung, in der Ralph Gleis, der Leiter der Alten Nationalgalerie, in die Ausstellung einführt und ausgewählte Bilder näher vorstellt!„Der lustvolle Blick in den Abgrund, der übersteigerte Ästhetizismus einer übersättigten Gesellschaft, die sich zugleich in der Krise wähnte, der morbide Reiz zwischen Thanatos und Eros dies sind Themenfelder in der Kunst, die Ende des 19. Jahrhunderts insbesondere im belgischen Symbolismus ihren Ausdruck fanden.” (Ausstellungstext)Der Symbolismus war eine neue Kunstströmung ab den 1880er Jahren, der sich im Gegensatz zu Naturalismus und Impressionismus von den Reizen der Oberfläche und des Sichtbaren abwendete, um dunkle Abgründe, Sinnlichkeit, Irrationalismus, Magie oder allgemein die vielfältigen inneren Landschaften der Seele zu ergründen und bildlich darzustellen: „Der Symbolismus enthält hierin bereits vielfach eine künstlerische Vorwegnahme der Traumdeutung von Freud, dessen gleichnamige Studie 1899 erschien.” (Ausstellungstext)Belgien und die Hauptstadt Brüssel wurden neben Frankreich und Deutschland zu einem zentralen Kraftfeld dieser Bewegung, zum einen, weil hier verschiedene Literaten wie Maurice Maeterlinck und Georges Rodenbach lebten, die mit ihren Werken entscheidende geistige Impulse gegeben hatten. Zum anderen war Brüssel generell eine Drehscheibe des internationalen Kunstbetriebs und Verbindungsglied zwischen England und dem Kontinent. Zentrale Motive des belgischen Symbolismus sind die Dekadenz, die Morbidität, Vergänglichkeit oder das Dämonische aber auch das Esoterische, die Mystik, die Erotik, Wollust oder die Femme fatale. Zentrale belgische Künstler, deren Werke in der Ausstellung gezeigt wurden, waren etwa James Ensor, Fernand Khnopff, Théo van Rysselberghe, Felicien Rops, Jean Delvill, Leon Spilliaert, Xavier Mellery oder Georges Lebrun. Die Ausstellung stellte deren eher wenig bekannte Arbeiten und die damit verbundenen künstlerischen Positionen einem breiteren Publikum vor und stellte sie Werken - teils aus hauseigenen Beständen - des Europäischen Symbolismus gegenüber, wie er sich etwa in den Bildern oder Skulpturen von Gustave Moreau, Arnold Böcklin, Max Klinger, Gustav Klimt oder Edvard Munch niedergeschlagen hat. Zu sehen waren insgesamt rund 200 Einzelstücke in 13 Kapiteln. Ein großformatiger Ausstellungskatalog mit 336 Seiten ist weiterhin für 45,00 Euro im Museumsshop erhältlich:„Wahnhaft, übertrieben, elegisch, psychologisierend – auf den belgischen Symbolismus trifft vieles zu. Vor allem ist es fantastische Malerei. Mit jedem Ausstellungskapitel steigt der Besucher tiefer ein, bis er im kleinen Kabinett vor einer Reihe Interieur-Bildern steht.” (Tagesspiegel)PS: Mit Klick auf den Titel gelangt man zunächst in den KitKat-Pressespiegel zu einem Artikel über eine Arte-Dokumentation zum Phänomen der Dekadenz, der Link zu dieser Sendung wurde angepasst und führt nun zu YouTube. Es folgen die Ausstellungsbesprechung des Tagesspiegel und ein Link zur Ausstellungshomepage. Dort in der rechten Spalte unter der Überschrift „Weiterführende Links” findet man den Verweis auf die eingangs erwähnte virtuelle Führung durch die Ausstellung. Schließlich findet man noch drei Links zu YouTube mit drei virtuellen Lectures über den belgischen Symbolismus zu den Themen ‘Traum und Wirklichkeit’, ‘Die symbolistische Landschaft’ und ‘Lust und Vergänglichkeit’.
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